Weshalb der neue Rahmenlehrplan Naturwissenschaften?
Der neue Rahmenlehrplan berücksichtigt die sich wandelnde Zielsetzung von Unterricht und die sich dadurch verändernden Bedingungen des Lehrens und Lernens:
- Kinder und Jugendliche im Jahr 2009 gehen mit komplexer Technik und mit Medien um, haben eine sehr schnelle Auffassungsgabe, besitzen naturwissenschaftliche Experimentierkästen und begeistern sich für naturwissenschaftliches Entertainment. Aber die Frage nach der Natur der Dinge und die für die Erforschung nötige Langsamkeit sind bei vielen abhanden gekommen. Naturwissenschaftlicher Unterricht muss Raum und Zeit für Primärerfahrung und entdeckendes Lernen geben.
- Einfache Technik (Röhrenfernseher, Dynamo, Glühbirne ...) stirbt aus, die alltäglicheTechnik ist zu komplex, um sie mit Hilfe des Schulwissens vollends zu durchdringen - die Frage der Kinder nach der Funktion der Dinge aber bleibt. Naturwissenschaftlicher Unterricht muss Komplexität aufgreifen und durchschaubar machen. Dazu sind neue Lernwege und die Entwicklung von erklärenden Denkmustern (Basiskonzepte) nötig.
- Die globale Entwicklung führt uns immer mehr die Endlichkeit von Ressourcen vor Augen. Das Leben an der Kapazitätsgrenze braucht intelligente Lösungen, die nicht nur auf den Bereich der Naturwissenschaften begrenzt sind. Naturwissenschaften und Geisteswissenschaften stehen nicht in Konkurrenz, sondern ergänzen einander. Naturwissenschaftlicher Unterricht zeigt diese Ergänzung auf und macht Naturwissenschaften dialogfähig.
Diese Trends und die sich daraus ableitenden Zielsetzungen werden in den Bildungsstandards berücksichtigt. Der neue Rahmenlehrplan Naturwissenschaften löst das Problem auf, dass der bestehende Lehrplan nicht mit den Bildungsstandards kompatibel erscheint und dadurch auch die Erstellung der schuleigenen Arbeitspläne erschwert wurde.